Damen mit bester Saison in der Geschichte der DGL – Herren schaffen Klassenerhalt

Riesige Erleichterung bei Stuttgarter Golfern

Beste Saison bei den Damen

Der Stuttgarter GC Solitude wird auch in der kommenden Saison mit zwei Mannschaften in der 1. Bundesliga Süd der Deutschen Golf Liga spielen. In einem echten Herzschlagfinale sicherten sich die Herren um Trainer Marijan Mustac den Klassenerhalt.

Diesen hatten die Damen um Trainer Heiko Burkhard schon sicher und wollten erstmals den Sprung zum Final Four, dem großen Finalturnier im Kampf um den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters schaffen. Dieses Vorhaben gelang zwar nicht, aber mit dem dritten Platz hat das Team dennoch die bislang beste Saison in der Geschichte der Deutschen Golf Liga abgeliefert.

Große Erleichterung bei den Herren

Die Herren hatten ihren fünften Spieltag auf der Anlage des GC Mannheim-Viernheim. Es wurde aus Stuttgarter Sicht spannend. Sehr spannend. Lange Zeit stand das Duell im Abstiegskampf auf des Messers Schneide und Konkurrent GC München Valley hatte teils deutlich die Nase vorne. Aber abgerechnet wird am Ende und da war das Team aus der Schwabenmetropole doch besser. Mit zwei Punkten Vorsprung sicherte sich das Team von Kapitän Ingmar Peitz auf Rang vier der Abschlusstabelle den Verbleib in der Beletage des deutschen Mannschaftsgolfs.

Der Spieltag begann für die Mannschaft aus Mönsheim nicht gut. Nach den ersten Einzeln am Samstag war der Rückstand auf München Valley beträchtlich. In den Vierern begann aber schon am Nachmittag die Aufholjagd. Trotz der guten Ergebnisse war der Rückstand vor den abschließenden Einzeln des Sonntags noch groß. Wie ausgewechselt legten die Stuttgarter in der letzten Runde der Saison den Turbo ein und zogen unerwartet schnell an Valley vorbei, belegten zeitweise im Livescoring sogar den dritten Platz.

Aufgrund des starken Windes waren die Bedingungen sehr anspruchsvoll. An diesem Tag kam das der Mannschaft von Marijan Mustac entgegen, denn das Momentum war nun voll auf Seiten der Stuttgarter.

Jonas Kugel war es, der einen phänomenalen Endspurt hinlegte. Der Routinier notierte ab Loch 13 satte vier Birdies und lochte auf dem 18. Grün einen sehr wichtigen Putt aus mehr als zwei Metern zum Par. Auch Norwin Gohm lochte seinen letzten Putt. Dies war aus rund acht Metern alles andere als normal, aber für die Solituder Mannschaft enorm wertvoll. Den Schlusspunkt setzte Max Holzwarth, der am Ende die Nerven behielt und auf der 18 zum Birdie einlochte, so dass im Klassement dieses fünften Spieltags Solitude zwei Schläge vor Valley stand. Der Rest war Jubel und Erleichterung.

„Ich bin mega happy! Das war unglaublich! Am Samstagabend haben wir eine kämpferische Rede gehalten und versucht, die Hoffnung hochzuhalten. Viel gebracht hat ein kleines Teambuilding-Event, das wir noch kurzfristig organisiert haben. Das hat offensichtlich funktioniert und am Sonntag ging es dann Schlag auf Schlag. Als Max Holzwarth seinen letzten Putt zum Birdie gelocht hatte, waren wir uns sicher, dass es reicht. Uns ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Das war emotional extrem anstrengend und die beiden Tagen waren unglaublich lang. Wir sind alle überglücklich, dass wir das noch geschafft haben. In der Nacht auf Sonntag konnte ich schlecht schlafen. Man macht sich da viele dumme Gedanken. Daher sind wir super froh, dass es doch noch so gut gelaufen ist. Die Stimmung war ausgelassen. Jetzt werden wir erst alles etwas sacken lassen und dann analysieren, was wir nächste Saison besser machen können und auch besser machen müssen. Wir werden die Saison reflektieren und unsere Schlüsse daraus ziehen, um gestärkt nächstes Jahr in die neue Saison zu starten“, war Kapitän Ingmar Peitz nach diesem nervenaufreibenden Wochenende sichtlich mit seinen Kräften am Ende.

Krauter eingeflogen

Bei den Damen war vor dem Spieltag, der beim Münchener GC ausgetragen wurde, nur positiver Druck auf dem Kessel. Es ging um die Frage, ob die Münchener oder der Stuttgarter GC Solitude den Einzug ins Final Four schaffen. Der Heimvorteil sprach für die Mannschaft aus der bayerischen Landeshauptstadt. Und tatsächlich war München an diesem Wochenende einen Hauch besser, obwohl die Mannschaft aus der Landeshauptstadt Baden-Württembergs am Samstag mit Helen Briem antrat und am Sonntag LPGA-Pro Aline Krauter nach einer abenteuerlichen Anreise aus den USA für ihre Mannschaft zur Verfügung stand.

Krauter hatte in dieser Woche noch beim Turnier der LPGA-Tour in Midland/Michigan gespielt, war dort aber knapp nicht im Cut gewesen und hatte sich unmittelbar nach dem letzten Putt auf den Weg nach Deutschland gemacht. Und tatsächlich stand Aline Krauter am Sonntag morgens in München auf dem Tee und brachte trotz der Strapazen mit einer 73 (+1) auch den besten Score aus Stuttgarter Sicht an diesem Tag in die Wertung.

Da Helen Briem am Samstag abreisen musste, weil sie in Schweden an der Einzel-Europameisterschaft der Damen teilnimmt, war die Verstärkung durch den Tour-Rookie aus den USA besonders wertvoll.

Briem selbst hatte am Samstag in München im Einzel eine überragende 67 (-5) unterschrieben. Dies war der beste Score des gesamten Wochenendes und für die Mannschaft von Kapitänin Sophia Zeeb ein echtes Pfund.

Der ganze Spieltag verlief sehr eng. Es war ein Schlagabtausch zwischen München und Stuttgart, bei dem mal die eine, mal die andere Mannschaft im Livescoring besser stand. In der Schlussphase musste die Mannschaft aus Mönsheim einige Bogeys notieren, während die Gastgeberinnen noch späte Birdies in die Wertung brachten, so dass im Tagesklassement München am Ende vier Zähler besser stand.

„Wir haben versucht, nur auf uns zu schauen. Das Momentum war am Ende nicht auf unserer Seite. So knapp das Ziel zu verfehlen, war bitter. Die Enttäuschung ist im ersten Moment bei allen groß. Wenn wir das ein paar Tage sacken lassen, werden wir aber sehen, dass wir trotzdem eine starke Saison gespielt haben und stolz auf unsere Leistung sein können. Es war unsere bisher beste Saison in der Deutschen Golf Liga. Dass wir am Sonntag Aline Krauter dabeihatten, war ein wahnsinnig tolles Ding. Alles in allem haben wir am Sonntag ein paar Schläge zu viel liegen lassen, sonst hätten wir es wirklich packen können. In ein paar Tagen werden Sophia Zeeb und ich uns zusammensetzen und die Saison Revue passieren lassen. Wir wollen schauen, wo wir besser werden können, wo wir nachjustieren müssen. Wir möchten schon bald mit der Planung für die nächste Saison beginnen, aber jetzt auch erstmal ein paar Teamevents machen und eine gute Zeit miteinander verbringen. Für viele Spielerinnen ist die Saison aber auch noch nicht vorbei und es stehen noch große Meisterschaften an. Wir freuen uns auch sehr mit unseren Herren, so dass wir weiter beide Mannschaften in der 1. Bundesliga sehen“, ist das Fazit von Heiko Burkhard als Coach der Damen des Stuttgarter GC Solitude schon kurz nach dem letzten Putt. Die Damen von Solitude haben in Zukunft noch einiges vor.

Die Tabellen nach dem fünften Spieltag

Herren, 1. Bundesliga Süd

  1. GC St. Leon-Rot 23 Punkte     -17 Schläge
  2. GC Mannheim-Viernheim 17 Punkte +76 Schläge
  3. Münchener GC 17 Punkte   +107 Schläge
  4. Stuttgarter GC 10 Punkte   +179 Schläge
  5. GC München Valley   8 Punkte   +171 Schläge

Damen, 1. Bundesliga Süd

  1. GC St. Leon-Rot 25 Punkte +54 Schläge
  2. Münchener GC 17 Punkte  +174 Schläge
  3. Stuttgarter GC 15 Punkte  +197 Schläge
  4. 1. GC Fürth 11 Punkte +234 Schläge
  5. GC München Valley 7 Punkte  +309 Schläge

Kader Herrenmannschaft, 1. Bundesliga Süd

Matej Baca (-4,3), Johannes Bossert (-0,3), Max Eichmeier (-4,3), Tom Gehring (-2,1), Norwin Gohm (-2,9), Tobias Hein (-3,2), Alexander Herrmann (Profi), Maximilian Holzwarth (-4,3), Jeremy Hülsey (-1,1), Jonas Robert Kugel (-4,0), Ferdinand Müller (-5,1), Max Oelfke (-6,0), Ingmar Peitz (-0,7), Julian Schinnenburg (-3,4), Yannick Schütz (Profi), Marc Phillip Seiler (-0,9), Vincent Immanuel Wilhelm (-3,5)

Kapitän: Ingmar Peitz, Trainer: Marijan Mustac

Kader Damenmannschaft, 1. Bundesliga Süd

Katharina Anglett (-4,2), Konstanze Anglett (-0,7), Helen Briem (-7,5), Hanne Rieke Gerding (0,7), Anna-Lena Kasperek (-3,7), Aline Krauter (-4,9), Meike Leichtle (-0,6), Nele Mattner (-1,5), Eva Ringwald (-1,6), Bianca Ruf (-1,1), Helen Schenk (-2,1), Axelle Wille (0,2), Jana Wünsch (-1,4), Sophia Zeeb (-3,2), Caroline Zolg (-0,9)

Kapitänin: Sophia Zeeb, Trainer: Heiko Burkhard