4. Spieltag der Deutschen Golf Liga Herren u. Damen

Damen marschieren zum Final Four
Herren stellen sich große Aufgabe

Der vierte Spieltag hat für die beiden Mannschaften des Stuttgarter GC Solitude sehr unterschiedliche Auswirkungen. Während die Damen erneut den zweiten Platz belegen und damit schon vorzeitig für das Final Four planen können, gibt es für die Herren in der 2. Bundesliga am letzten Spieltag einen echten Showdown im Kampf um den Klassenerhalt.

Auch am vierten Spieltag gibt es in der 1. Bundesliga Süd der Damen keine Veränderungen. Wieder ist die Platzierung des Spieltags gleich mit der Tabelle für die gesamte Saison. Dadurch kann sich Trainer Heiko Burkhard aber schon vorzeitig mit seinem Team auf das Final Four vorbereiten. Zweifel an der Qualifikation sind nun nur noch theoretischer Natur. Rein rechnerisch wäre es noch möglich, dass Frankfurt doch noch an Stuttgart vorbeizieht, aber dazu müssten die Hessinnen den letzten Spieltag, der in vier Wochen beim GC Am Reichswald ansteht, gewinnen, Stuttgart selbst müsste den letzten Platz belegen und zudem noch 51 Schläge schlechter abschneiden. Bei so vielen Bedingungen, die zudem höchst unwahrscheinlich sind, kann der Stuttgarter GC Solitude schon die Hotelzimmer für das Final Four buchen. Dieses findet Anfang August im GC München-Riedhof statt.

Am vierten Spieltag war auf Stuttgarter Seite, aber auch bei den Zuschauern in München die Freude groß, dass sich Helen Briem erstmals in diesem Jahr in der Deutschen Golf Liga die Ehre gab. Zuletzt hatte Briem auf der Ladies European Tour wieder mehrfach ganz vorne mitgespielt, sodass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die 19-Jährige wieder an ihren unglaublichen Erfolgslauf von 2024 anknüpft und weiter Turniersiege sammelt, wie andere Leute Briefmarken.

So war es auch nicht verwunderlich, dass Helen Briem am Samstag im Einzel den tiefsten Score aller Athletinnen in die Wertung brachte. Die Athletin des National Team Germany blieb bogeyfrei und schraubte den Score mit zwei Birdies und einem Eagle auf 68 (-4) Schläge herunter.

Dass Helen Briem große Freude an dem hatte, was sie in München für ihren Club tat, war ihr anzusehen. „Es macht Spaß, die Mädels nach so langer Zeit wiederzusehen und für den Club aufzuteen. Das ist eine schöne Abwechslung zur Tour, auf der Spielerinnen unterwegs sind, die schon länger auf der LET sind, als ich alt bin.“

In den Vierern brachten Sophie Renner und Kapitänin Sophia Zeeb mit einer 71 (-1) den besten Score für ihr Team nach Hause.

In den abschließenden Einzeln am Sonntag zeigte sich, wie breit und homogen die Mannschaft in dieser Saison aufgestellt ist. Sophie Renner, Alena Oppenheimer, Eva Ringwald und Anna-Lena Kasperek kamen alle Even Par vom Platz. Entsprechend positiv fiel das Fazit von Coach Heiko Burkhard aus: „Wir haben heute in den Einzeln noch mal wirklich gut gespielt. Vor allem auch, dass wir auf den letzten Löchern noch mal viele, viele Birdies gespielt haben. Am Samstag war es ein bisschen umgekehrt. Da haben wir ein paar Bogeys gesammelt. Das Ziel war allerdings der Tagessieg. Dafür hätten wir heute einfach tiefer spielen und auch gestern im Vierer noch mal eine Schippe draufpacken müssen. So war St. Leon-Rot doch wieder etwas besser.“

In der anstehenden Pause der 1. Bundesliga werden einige der Spielerinnen große internationale Turniere bestreiten, andere, wie auch der Coach, werden die Zeit nutzen, um die Akkus neu aufzuladen.

„Wir werden den Spieltag am Reichswald nochmal nutzen, um uns gezielt auf das Final Four vorzubereiten. Wir nehmen hier aus München viele positive Dinge mit“, war Heiko Burkhard insgesamt mit dem Spieltag sehr zufrieden.

Knackig

Der vierte Spieltag ist für die Herren des Stuttgarter GC Solitude nicht gut verlaufen. Nach dem starken Ergebnis auf eigener Anlage kam das Team um Kapitän Tobias Hein beim Spitzenreiter GC Neuhof in Dreieich nur auf Rang vier. Da der GC Rheinhessen schon als Absteiger feststeht, kämpfen die Solituder Herren darum, zumindest den dritten Platz in der Staffel zu erspielen, um nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga nicht im Durchmarsch auch noch in die Regionalliga abzusteigen. Die direkten Konkurrenten haben in Neuhof besser performt und sich dadurch nun einen Vorsprung von zwei Punkten auf die Stuttgarter aufgebaut.

In den Einzeln waren die Runden mit Even Par von Matej Baca und Profi Yannick Schütz die besten Scores.

In den Vierern spielte der Profi mit Florian Hürlimann und blieb mit einer 71 knapp unter Par.

Die direkten Konkurrenten vom GC Am Reichswald und GC Heddesheim waren immer in Reichweite, aber wenige Schläge haben nun den Ausschlag gegeben, dass das Saisonfinale für Trainer Florian Fritsch und sein Team eine echte Herausforderung wird: „Wir sind jetzt Vierter geworden, und das bringt uns in eine ziemlich knackige Lage. Der nächste Spieltag ist in vier Wochen in Heddesheim. Wir brauchen jetzt ein kleines Wunder.“

Der Trainer analysierte den Spieltag beim GC Neuhof sachlich und präzise: „Ich habe heute in der Mannschaft einige gute Dinge gesehen. Wir waren relativ stabil, was die einzelnen Ergebnisse anbelangt. In den Vierern haben wir ein paar Federn gelassen. Da haben wir ein paar doofe Fehler gemacht, darunter ein Triplebogey auf einem Par 5. Dazu kamen noch ein paar andere Geschichten, die uns ziemlich viel gekostet haben, sodass wir uns am Ende auf dem vierten Platz wiedergefunden haben. Insgesamt muss man sagen, hat die Mannschaft durchschnittlich performt. Durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich.“

Der Blick voraus gibt Trainer und Team einige Aufgaben, die in den kommenden vier Wochen zu erledigen sind:

„Jetzt heißt es, nochmal richtig ranzuklotzen, damit wir eben dieses Quäntchen besser werden, um das zu wiederholen, was wir bei uns in Stuttgart geschafft haben. Der Spieltagssieg ist das, was wir brauchen. Das ist die Vision, das ist die Perspektive, und das ist, was wir jetzt machen wollen“, so Florian Fritsch.