Auftakt in der Golf-Bundesliga
Der Saisonstart der Bundesliga-Damen des Stuttgarter Golf-Club Solitude ist nahezu perfekt gelungen. Beim GC St. Leon-Rot zeigte das Team um Kapitänin Sophia Zeeb über weite Strecken eine tolle Frühform und konnte auch die Ausfälle gut kompensieren. Stuttgart trat in der Kurpfalz ohne die Tour-Profis an, die zeitgleich in Südkorea auf der Ladies European Tour erfolgreich spielten.
Im Klassement des Spieltags belegte Solitude mit gesamt 21 Schlägen über Par hinter Gastgeber St. Leon-Rot den zweiten Platz. Der Rückstand nach zehn gewerteten Einzeln und zwei Vierern war mit nur fünf Schlägen sehr gering, so dass lange Zeit auch der Sieg in der Kurpfalz möglich war. Gleichzeitig war am Ende der Vorsprung auf den Frankfurter GC mit vier Schlägen wiederum nicht groß, so dass Coach Heiko Burkhard nach dem letzten Putt mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Heimreise nach Stuttgart antrat: „Zum einen nehmen wir natürlich immer beim ersten Spieltag gerne vier Punkte mit. Den GC St. Leon-Rot bei dessen Heimspiel zu schlagen, ist einfach eine große Aufgabe. Nichtsdestotrotz hatten wir heute gute Chancen. Wir waren in der letzten Wettkampfrunde nach der Front Nine in Führung. Auf der Back Nine haben wir hier und da individuelle Fehler gemacht und vom Tee nicht immer das Fairway getroffen. Dadurch wurde es schwierig und wir haben spät noch ein paar Bogeys hingenommen. Von daher: schade. Wir hätten die fünf Punkte mitnehmen können. Die Chance war da. Wir nehmen aber gerne auch vier Punkte mit.“
Personell war das Team in St. Leon-Rot noch nicht vollzählig. Neuzugang Lilian Bühle konnte wegen ihrer Abitur-Vorbereitungen nur im Einzel am Samstag mitspielen, lieferte da aber mit einer 72 (Even Par) einen wertvollen Score ab. Mit Sophia Zeeb sprang anschließend die Kapitänin ein. Die ehemalige Jugend-Nationalspielerin zeigte eine fabelhafte Leistung und war in der zweiten Einzel-Runde mit 72 Schlägen sogar die beste Stuttgarterin.
„Sophia hat das super gemacht. Das war natürlich mega wichtig“, war der Coach mehr als zufrieden. Der Einsatz von Eva Ringwald war für Burkhard noch keine Option, weil die College-Studentin erst am Samstag spät aus den USA kommend gelandet war.
Mit den Vierern, die jeweils mit 75 (+3) Schlägen in die Wertung kamen, war der Coach noch nicht ganz zufrieden, gab allerdings auch zu bedenken, dass hier drei neu zusammengestellte Kombinationen ins kalte Wasser geworfen wurden.
Den insgesamt besten Stuttgarter Score des Spieltags lieferte Uma Bergner ab. Der Neuzugang lieferte im ersten Einzel mit einer 71 (-1) die einzige Scorekarte unter Par ab, während ihre Teamkameradinnen noch drei 72er-Runden beisteuerten. Entsprechend positiv sah Heiko Burkhard den Zwischenstand und blickt schon auf die nächste Aufgabe voraus: „Die Einzel waren top. Das zeigt das Potenzial der Mannschaft. Jetzt geht es an die Hausaufgaben, an die Vorbereitung auf den zweiten Spieltag in Frankfurt.“
Personell kann der Trainer in zwei Wochen aus dem Vollen schöpfen, denn Alena Oppenheimer, Katharina Anglett und Eva Ringwald werden wieder dabei sein: „Wir werden in Frankfurt anpeilen, wie im letzten Jahr erneut den Tagessieg zu holen.“
Neustart 2. Bundesliga
Für die Herren war nach dem Abstieg der erste Spieltag gleichzeitig eine Positionsbestimmung in der 2. Bundesliga Mitte. Beim GC Am Reichswald hatte die Mannschaft um den neuen Coach Florian Fritsch mit einem Gesamtscore von 63 über Par auf dem vierten Platz einen erkennbaren Rückstand zu den Teams, die um den Aufstieg spielen werden. Gleichzeitig war der Vorsprung auf Schlusslicht Rheinhessen mit 34 Schlägen beachtlich.
Florian Fritsch als erfahrener Trainer analysierte das Geschehen in Nürnberg sachlich: „Wir sind nach den Handicaps als zweitschwächste Mannschaft in den Spieltag gegangen. Der Platz in Nürnberg-Reichswald spielt sich sehr eng und war wegen des böigen Winds und der Topografie schwer einschätzbar. Wir sind am Morgen gut rausgekommen und haben auf den ersten neun Löchern sehr gutes Golf gespielt“, war Fritsch anfangs sehr zufrieden. Auf den Löchern 9 bis 15 ließen die Athleten aus Stuttgart dann aber in den Einzeln einige Schläge liegen.
Auch in den Vierern lief es zunächst gut und alle Scores der Solituder waren unter Par. Aber wieder war es in der Mitte der Runde, als einige Schläge verloren wurden. „Da haben wir erneut Federn gelassen. Dieser Test hier in Reichswald hat uns gezeigt, wo wir noch Defizite haben, an denen wir dann in den nächsten Wochen arbeiten werden, um für den Spieltag in Rheinhessen ready to go zu sein“, hat der Trainer Hoffnung, dass sich sein Team weiter verbessert. Zumal auch bei den Herren noch Spieler aus den USA zurückkehren werden. „Die werde ich dann versuchen, in die Mannschaft zu integrieren und über Qualifikationsrunden rauszufinden, wer sich für Rheinhessen empfiehlt“, wird der sportliche Wettkampf um die Plätze im Kader enger.
Yannick Schütz lieferte im Einzel mi einer 72 (Even Par) den besten Score für den Stuttgarter GC Solitude ab. Auch im Vierer war der Profi gemeinsam mit Kilian Schütz wiederum mit 72 Schlägen am besten Ergebnis seines Teams beteiligt.
Der Heimspieltag des Stuttgarter GC Solitude wird am 7. und 8. Juni in Mönsheim stattfinden.