Zweimal Platz 4 beim Bundesliga-Heimspieltag
Briem holt ersten Sieg beim Profiturnier
Der Heimspieltag in der 1. Bundesliga der Deutschen Golf Liga war für Golffans aus Stuttgart wieder ein echter Leckerbissen. Der Traditionsclub hatte für die zahlreichen Besucher einiges an Catering aufgefahren und sich insgesamt als herzlicher Gastgeber präsentiert. Sportlich lief es für die Mannschaften des Stuttgarter GC Solitude allerdings nicht ganz so gut. Beide Mannschaften kamen nicht über Rang vier hinaus.
Dies hängt vor allem bei den Damen damit zusammen, dass Athletinnen des Teams international unterwegs waren und dabei auch große Erfolge feiern konnten. Allen voran: Helen Briem, die in Frankreich Nägel mit Köpfen gemacht hat und ihren ersten Sieg bei einem Profi-Turnier feiern durfte.
Eine Woche nach dem zweiten Platz nach Stechen auf der LET landet die Spielerin des Stuttgarter GC Solitude in der LET Access Series in Frankreich nach Runden mit 70, 70 und 69 ihren ersten Sieg. Obwohl Briem beim ersten Saisonturnier der LETAS nicht am Start war, springt sie in der Order of Merit direkt auf Rang zwei.
„Den Putt zum Sieg hätte ich lieber letzte Woche genommen, aber dennoch ist es natürlich großartig, direkt mal ein Ausrufezeichen auf der LETAS zu setzten. Somit habe ich auf jeden Fall schon mal die Teilnahme an allen LETAS-Turnieren sicher. Bisher wäre ich auf Einladungen angewiesen gewesen“, freute sich die Athletin des Junior Team Germany über ihren Sieg und das damit verbundene Spielrecht auf der 2nd-Level-Tour, über die sich Briem nun das volle Spielrecht auf der LET für 2025 erspielen möchte.
Neben Helen Briem fehlten weitere Spielerinnen: Yana Beeli sicherte sich mit elf Schlägen Vorsprung im Golf Club Montreux den Titel bei der Swiss Golf Open Championship.
Alena Oppenheimer war bei der European Mid-Amateur Championship als Titelverteidigerin angetreten und kam in Lettland immerhin auf den neunten Platz. Hanne Gerding schaffte es bei diesem Turnier in die Top 30.
Aline Krauter hat auf der LPGA-Tour in den USA erneut den Cut geschafft und belegte bei der ShopRite LPGA Classic den 60. Platz.
Für Sophie Renner geht das Turnier auf großer, europäischer Bühne zwar erst am 11. Juni los, aber die Vorbereitung auf das Annika Invitational hatten Vorrang.
Unter diesen Voraussetzungen waren die Damen von Trainer Heiko Burkhard beim Heimspiel angetreten und haben trotz guter Moral nur den vierten Platz erreicht. Vorne fehlten die tiefen Scores. Lediglich Katharina Anglett gelang es, eine Runde unter Par in die Wertung zu bringen. Der Vorsprung auf Aufsteiger Fürth war dennoch mit 13 Schlägen beruhigend.
Das Fazit von Trainer Heiko Burkhard fiel entsprechend recht positiv aus, zumal der SGC Solitude in der Tabelle weiter den zweiten Platz einnimmt: „Das hätte im Hinblick auf die Tabelle eigentlich gar nicht viel besser laufen können. Wir fahren jetzt mit zwei Punkten Vorsprung auf den Münchener GC nach München, gegenüber dem Frankfurter GC haben wir sogar drei Punkte mehr auf dem Konto. Das ist also alles gut. Mehr war realistisch gesehen mit der Mannschaft, mit der wir jetzt angetreten sind, auch tatsächlich nicht drin. Frankfurt und München waren gut aufgestellt. Das konnten wir einfach nicht so ganz kompensieren.“
Dennoch kritisierte der Coach, dass hier und da Schläge liegen gelassen wurden, weil zu viele individuelle Fehler im Spiel waren.
Die Grüns waren schnell und die Positionen der Fahnen anspruchsvoll gesteckt. Ein Sonderlob bekamen die Greenkeeper: „Marcel Heide hat mit seinem Team eine tolle Arbeit geleistet. Der Platz war in sehr, sehr gutem Zustand, trotz der schweren Regenfällen vom Wochenende.“
Herren mit Profi Yannick Schütz
Auch die Herren kamen im Klassement des Spieltags auf den vierten Platz, halten damit aber in der Tabelle weiter fest die Rote Laterne in Händen. Der Rückstand zum rettenden Ufer ist mit vier Punkten beträchtlich. Bei zwei noch ausstehenden Spieltagen muss sich das Team von Trainer Marijan Mustac noch kräftig steigern, wenn der Klassenerhalt in der Beletage des deutschen Mannschaftsgolfs noch gelingen soll.
Beim Heimspiel gab es zwar einige solide Scores und insgesamt sechs Scorekarten unter Par. Aber in der Breite gingen die Scores doch wieder zu hoch, so dass an diesem Wochenende nur der bisher so stark agierende Aufsteiger Frankfurt noch drei Schläge mehr in den Büchern hatte. Profi Yannick Schütz blieb in beiden Einzel-Runden unter Par. Zudem lieferten Matej Baca, Lauri Diener und Max Holzwarth jeweils ein Ergebnis im roten Bereich ab. Im Vierer kamen Michael Pfeifer und Max Holzwarth mit dem aus Stuttgarter Sicht besten Ergebnis des Wochenendes ins Clubhaus. Die beiden hatten satte acht Birdies notierte, mussten aber auch neben zwei Bogey noch ein Doppelbogey hinnehmen, so dass am Ende eine starke 68 (-4) stand.
Entsprechend waren Kapitän Tobias Hein und der Coach Marijan Mustac am Samstag mit den gezeigten Leistungen insgesamt zufrieden: „Das war am Samstag erneut alles wunderbar. Aber dann zeigte sich wieder am Sonntag, dass wir momentan vielleicht nicht ganz die Klasse haben, das nötige Niveau über mehr als einen Tag abzurufen, auch nicht auf dem Heimatplatz. Dadurch wird es dann eng, trotz der soliden Runden von Yannick Schütz, Max Holzwarth und Lauri Diener.“
Auch den anderen Spielern seines Teams macht der Kapitän keinen Vorwurf: „Auch dahinter war alles im Rahmen, wo man sagen kann, wir haben alles gegeben. Es reicht halt diese Saison einfach nicht. Rechnerisch ist der Klassenerhalt noch möglich, aber das wird sehr, sehr schwer werden.“
In zwei Wochen steht für beide Bundesliga-Mannschaften des Stuttgarter GC Solitude der nächste Spieltag an. Es geht nach Straßlach zum Münchener GC. Dort könnten dann schon die Entscheidungen fallen, ob die Damen tatsächlich das große Ziel mit dem Final Four erreichen und die Herren doch noch weiter auf den Klassenerhalt hoffen dürfen.
Max Eichmeier u. Jakob Baha Nordström
