Heimspieltag des Stuttgarter GC Solitude
Mönsheim, 26.06.2023 – Der Heimspieltag des Stuttgarter GC Solitude endet für den Gastgeber mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Damen zeigen eine großartige Leistung und kommen hinter dem hohen Favoriten aus St. Leon-Rot auf den zweiten Platz. Die Herren haben dagegen eine schier unglaubliche Pechsträhne erwischt und holen im Kampf gegen den Abstieg nur einen Punkt.
Großer Kampf der Damen
Auch auf heimischem Grün lieferten sich die Damen von Trainer Heiko Burkhard einen faszinierenden Dreikampf mit dem 1. GC Fürth und dem Münchener GC. Die Positionen eins und fünf sind mehr oder weniger immer in den Händen des GC St. Leon-Rot oben und des GC München Valley unten. Entsprechend spannend ging es auch an zwei in jeder Hinsicht heißen Tagen in Mönsheim im Kampf um die Plätze zwei bis vier zu. Immer wieder wechselten die Teams die Positionen und so bekamen die Zuschauer, die mit den Athletinnen auf dem Platz unterwegs waren, Spitzensport mit vielen Emotionen zu sehen.
Am Ende setzte sich der Stuttgarter GC Solitude durch und sicherte sich mit dem zweiten Platz für den Spieltag vier wertvolle Punkte. Damit ist schon jetzt mindestens der dritte Platz in der Abschlusstabelle sicher, aber bei Punktgleichstand mit dem Münchener GC ist das große Saisonziel sehr greifbar: der Einzug ins Final Four. Am letzten regulären Spieltag geht es nach München. Nicht immer kommen Mannschaften mit dem Druck, vor heimischem Publikum liefern zu müssen, gut zurecht und so könnte diese Konstellation für die Mannschaft um Kapitänin Sophia Zeeb sogar ein Vorteil sein. Die Rechnung ist dabei sehr einfach: Lässt der Stuttgarter GC Solitude den Münchener GC hinter sich, fährt das Team Anfang August zum großen Finalturner der Deutschen Golf Liga und spielt um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft.
Den tiefsten Score bei den Damen brachte an diesem Spieltag Charlotte Back vom GC St. Leon-Rot mit einer 69 (-3) in die Wertung. Direkt dahinter war es Helen Briem, die in der ersten Runde des Spieltags mit 71 (-1) Schlägen ebenfalls unter Par blieb und so für ihre Solituder Mannschaft ein Ausrufezeichen setzte.
In den Vierern spielte die Jugend-Nationalspielerin gemeinsam mit Katharina Anglett sehr solide und brachte eine 73 (+1) ins Clubhaus.
In der zweiten Runde Einzel, die am Sonntag ausgetragen wurde, war es Kapitänin Sophia Zeeb, die den besten Score für ihre Mannschaft nach Hause brachte.
Trainer Heiko Burkhard war mit dem Verlauf des Spieltags rundum zufrieden: „Wir sind total happy! Das hätte für uns gar nicht besser laufen können, auch mit der Konstellation, dass Fürth heute vor München gelandet ist. Wir freuen uns auf ein kleines Finale in München um das zweite Ticket für das Final Four. Wir werden versuchen, alle Kräfte zu mobilisieren. Wir werden auch mit Aline Krauter telefonieren, ob sie uns in München zur Verfügung steht, falls es ihr Turnierkalender auf der LPGA Tour zulässt.“
Der GC Solitude präsentierte sich für Gästeteams und Zuschauer von seiner besten Seite. „Es war schwierig, zu spielen, aber der Platz war in einem super Zustand, auch die Grüns. Es hat viel Spaß gemacht. Der Platz wurde von den Gästen sehr gelobt und das Wetter hat natürlich seinen Teil zum Gelingen beigetragen. Für das leibliche Wohl der Zuschauer war mit Würstchenstand und Patisserie gesorgt“, passten nach Beobachtung von Heiko Burkhard auch die Rahmenbedingungen sehr gut.
Am 22. Juli werden die Damen in München sehr gut vorbereitet in diesen Showdown um den Einzug ins Final Four gehen.
Ausfälle in Serie
Während bei den Damen leichte Euphorie herrscht, haben die Herren des Stuttgarter GC Solitude einen Heimspieltag hinter sich, wie er unglücklicher hätte kaum laufen können.
Zwar lieferte Profi Yannick Schütz konstant gute Leistung ab, war damit aber auch schon der einzige Athlet des Gastgebers, der unter Par spielte. In den Einzeln brachte Schütz Runden mit 71 (-1) und 70 (-2) nach Hause und auch im Vierer war er an der Seite von Lauri Diener mit einer 70 (-2) eine sichere Bank.
Dahinter taten sich aber viele Stuttgarter beim Heimspiel sehr schwer und es mussten einige ungewohnt hohe Scores mit in die Wertung genommen werden.
Personell hatte es die Gastgeber vor und während des Spieltags hart getroffen. Dass Jonas Kugel und Max Holzwarth ausfallen würden, war vorher schon klar. Auch Norwin Gohm stand wegen seiner Vorbereitungen auf das Abitur nicht zur Verfügung und Marc Seiler hatte sich erkrankt unter der Woche abgemeldet. Beim Einspielen am Samstag verletzte sich Vincent Wilhelm. Max Oelfke ging zwar auf die Runde, bekam aber sehr schnell massive gesundheitliche Probleme, musste nach neun Löchern aufgeben, so dass er keinen Score abliefern konnte.
Schon früh fand sich das Team von Trainer Marijan Mustac am Ende des Klassements wieder und schaffte es auch nicht, das Ruder noch herum zu reißen. Mit nur einem Punkt verteidigt Stuttgart zwar den vierten Platz, hat aber vor dem fünften Spieltag nur noch einen Zähler Vorsprung auf den GC München Valley, der sich in Mönsheim zwei Punkte sicherte.
„Das ganze Wochenende war das Wetter sehr gut, allerdings für die Spieler durch den Wind teils schwer einzuschätzen. Der Platz war hervorragend. Das Resultat war für uns natürlich enttäuschend. Wir mussten auf ganz junge Spieler zurückgreifen und von einem 14-Jährigen kann ich nicht erwarten, dass er gleich spielt wie ein alter Hase. Personell hätte dieser Spieltag für uns nicht schlechter laufen können. Das habe ich so noch nie erlebt. Wir stehen jetzt mit dem Rücken an der Wand. Wir müssen am nächsten Spieltag vor Valley bleiben. In Mannheim kommt es also zu einem echten Showdown“, beschreibt Kapitän Ingmar Peitz das große Pech der vielen Ausfälle.
„Wir werden jetzt trainieren und am letzten Spieltag alles daran setzen, zumindest das Schlusslicht hinter uns zu lassen und so in der 1. Bundesliga zu bleiben. Das ist unser oberstes Ziel. Nach jetzigem Stand werden wir bis auf Yannick Schütz alle Spieler dabei haben. Für Yannick wird ein anderer Profi dabei sein. Wir haben drei Spieler, die den Platz von Mannheim-Viernheim sehr gut kennen. Von daher haben wir eigentlich gute Voraussetzungen und ich bin davon überzeugt, dass meine Mannschaft sich der Lage bewusst ist und entsprechend gut vorbereitet“, ist der Kapitän zwar im ersten Augenblick nach dem letzten Putt noch enttäuscht, geht aber schon wieder mit positiven Gedanken an den letzten Spieltag heran, der am 22. Juli beim GC Mannheim-Viernheim stattfinden wird.
Die Tabellen nach dem vierten Spieltag
Herren, 1. Bundesliga Süd
- GC St. Leon-Rot 19 Punkte -23 Schläge
- Münchener GC 14 Punkte +93 Schläge
- GC Mannheim-Viernheim 12 Punkte +107 Schläge
- Stuttgarter GC 8 Punkte +159 Schläge
- GC München Valley 7 Punkte +149 Schläge
Damen, 1. Bundesliga Süd
- GC St. Leon-Rot 20 Punkte +57 Schläge
- Münchener GC 13 Punkte +150 Schläge
- Stuttgarter GC 13 Punkte +169 Schläge
- 1. GC Fürth 8 Punkte +207 Schläge
- GC München Valley 6 Punkte +258 Schläge