Helen Briem holt Silbermedaille
Internationaler Erfolg
Für den Stuttgarter GC Solitude gab es am Wochenende einen außergewöhnlichen, weil doppelten Erfolg. Helen Briem hielt bei der 19. German Boys & Girls Open das Rennen um den Titel bis zum 18. Grün der Finalrunde offen und musste sich letztlich nur Rocio Tejedo aus Spanien geschlagen geben. Das Teilnehmerfeld war in diesem Jahr so hochkarätig wie noch nie besetzt, daher zählt der Erfolg besonders viel.
Hochklassiges Finale
Die Spanierin hat in diesem Jahr schon einige sehr prestigeträchtige Titel gewonnen und war entsprechend selbstbewusst. Aber auch Helen Briem, die in der Weltrangliste vor Tejedo steht, zeigte in St. Leon-Rot eine starke Leistung und ging nach zwei Runden mit jeweils 69 Schlägen von Rang zwei mit nur einem Zähler Rückstand in die Finalrunde. Die Verfolgerrolle liegt der 17-Jährigen eigentlich und so ging die Nationalspielerin aus dem Kader des SGC Solitude mutig in den letzten Tag des Turniers.
Die beiden Kontrahentinnen lieferten sich an der Spitze einen faszinierenden Kampf. Spielte die eine ein Birdie, konterte die andere direkt. Vom Start weg ging es hin und her und beide hatten bis Loch 12 schon vier Birdies auf der Karte.
Am Ende lag Tejedo lange mit einem Zähler in Front und Helen Briem kämpfte von Schlag zu Schlag, schaffte es aber nicht mehr, dass Blatt noch zu wenden.
Sowohl Helen Briem, wie auch Rocio Tejedo brachten eine 69 (-3) nach Hause und somit durfte die Spanierin einen weiteren großen Titel ihrer ohnehin schon beachtlichen Sammlung von Goldmedaillen hinzufügen, während Helen Briem die Silbermedaille bekam.
Unmittelbar nach dem letzten Putt war die Stuttgarterin noch etwas angefasst, wird aber sicher in den kommenden Tagen begreifen, dass diese Silbermedaille einen besonderen Glanz hat: „Ich bin sehr gerne in der Verfolgerposition. Heute war nur viel dabei, was nicht gut für mich verlaufen ist. Gute Schläge, die so lagen, dass ich trotzdem bei Par-5-Löchern das Grün nicht mit dem zweiten Schlag angreifen konnte. Das tut dann weh, wenn am Ende ein Schlag fehlt. Man geht immer mit dem Mindset in die Runde, das Ding gewinnen zu wollen. Ich muss nur meine Leistung auch wirklich abrufen. Heute hatte Rocio ein Quäntchen Glück mehr. Das macht am Ende dann vielleicht diesen einen Schlag aus. Es ist aber sehr viel Potenzial da. Es gab so viele Chancen, die ich mir erarbeitet, dann aber liegen gelassen habe. Eagle- und Birdiechancen, die ich nicht genutzt habe.“
Karriereschritt
Auch diese Silbermedaille ist ein Schritt in der Karriere der Spielerin, die im Bundesliga-Kader von Heiko Burkhard steht. Einen Fingerzeig, wohin der Weg führen könnte, gab die Team-Weltmeisterschaft 2022 in Frankreich. Die Spielerin, mit der sich Helen Briem damals den ersten Platz in der Einzelwertung geteilt hat, hat zeitgleich zu Briems aktuellem Erfolg bei ihrem ersten Turnier als Profi direkt auf der LPGA Tour in den USA auch den ersten Sieg eingefahren.
Für Helen Briem geht es ab dem 13. Juni bei einem weiteren sehr prestigeträchtigen Turnier weiter. Die Nationalspielerin wird bei der Women’s Amateur Championship in England antreten. Dieses Turnier wird seit 1893 ausgetragen. Mehr Tradition geht nicht. Der Siegerin winkt die Teilnahme an drei Majors der Profis: der Women’s Open, der US Women’s Open und der Amundi Evian Championship. Zudem wäre eine weitere Einladung zur Augusta National Women’s Amateur Championship sicher.
Dr. Cornelia Schmidt-Stützle wird Deutsche Meisterin der AK 65
Dr. Cornelia Schmidt-Stützle hat bei den Deutschen Meisterschaften der Altersklasse ab 65 Jahren den Titel gewonnen. Nach Runden mit 84 und 81 Schlägen ging die Stuttgarterin mit einem Schlag Rückstand in die Finalrunde des Turniers, das auf historischem, königlich-bayerischen Grund auf der Anlage des GC Feldafing ausgetragen wurde.
Am Finaltag zeigte die Spielerin des SGC Solitude, die in der Altersklasse bis 50 Jahren insgesamt dreimal die Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte, eine starke Leistung und setzte sich letztlich souverän mit fünf Zählern Vorsprung an die Spitze.
Auf der Back Nine hatte die neue Meisterin an den beiden ersten Tagen jeweils wertvolle Schläge verloren, kam dort in der Finalrunde aber sehr sicher durch und durfte eine 80 unterschreiben. Dies war der tiefste Score der gesamten Meisterschaft.
Die frisch gekürte Meisterin kommentierte zufrieden ihren Sieg: „Der Turnierverlauf war für mich oft etwas zweischneidig. Gerade die zweiten Neun sind nicht einfach zu spielen . Und schlechte Schläge werden sofort bestraft. Bei mir haben sich einige Fehler eingeschlichen. Ich habe das Turnier vor allem auf den ersten Neun gewonnen.“
Der Erfolg des Stuttgarter GC wurde durch weitere Spitzenplatzierungen komplettiert. Gerda Preissing hatte nach Runden mit 83, 85 und 83 Schlägen nur einen Zähler Rückstand auf die zweitplatzierte Tessa Oldenbourg. Die Bronzemedaille war der Lohn. Zudem belegte Cornelia Fischer den vierten Platz. Dreimal Solitude unter den besten vier Spielerinnen, ist eine mehr als überzeugende Bilanz aus Stuttgarter Sicht.